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Karpati Messe Kritik download
Missa Quatris Crucis Presse
   
Missa Quartae Crucis in der Wieskirche
Stefan Karpati und der Kult-Chor aus München begeistern mit Musik "ganz nah am Menschen"
 
Wies - Welcher moderne, oder besser gesagt lebende Komponist wagt es, im 21 Jahrhundert eine katholische Messe zu schreiben, noch dazu in Latein ? Und welcher fleißige und hoch motivierte Chor geht das Wagnis ein, diese dann auch noch aufzuführen ? Ein kleines Abenteuer war es also schon, was jüngst in der Wieskirche erstmals das Licht der Welt erblickt hat.
Missa Quartae Crucis, die Messe des vierten Kreuzes, hat Stefan Karpati seine Messe in E-Dur genannt. Mit einer kompositorischen Meisterschaft, die sich durchaus in die Konzerttradition der Wieskirche einreiht, ist es dem gelernten Tonsetzer gelungen, mit den Mitteln einer überarbeiteten Polyphonie a la "Bach reloaded" ein gut 20-minütiges Werk zu schaffen, das sich mühelos über den Begriff "Anachronismus" hinwegsetzt und ein "Jetzt" schafft, ohne mit irgendwelchen Modernismen posieren zu müssen.
Da war Musik, die ganz nah am Menschen komponiert ist, die auf Spektakuläres verzichtet und den Hörer ganz sinnlich bei der Hand nimmt, ihn berührt, ohne aufdringlich zu sein. Musik, die zielgenau die guten "Saiten" des Menschen zum Klingen bringt, Bescheidenheit zum Beispiel und Hoffnung. Und selbst die "gloriosen" Sätze des Werks ohne Prunk und Stolz vermittelt.